Hinweise zur Verklebung von diffusionsbremsenden bis diffusionsdichten Wandbekleidungen auf mit Dispersionsspachtelmassen verspachtelten Untergründen


Von:  BV - Bodo Schmidt, Dr. Oliver Nicolai / 09.08.2023 / 11:00


FRANKFURT. Die Tapezierung von diffusionshemmenden/dichten Wandbelägen auf Dispersionsspachtelmassen kann zu Problemen führen. Immer häufiger werden gerade im Objekt- und Neubau Dispersionsspachtel eingesetzt. Sie sind u. a. unter den Begriffen Airless-, Spritz- oder Akkordspachtel im Handel. 


Die Produkte haben viele Vorteile. Sie werden je nach Objektgröße in Eimern, Kunststoffbeuteln oder Containern verarbeitungsfertig geliefert und sind im Spritzverfahren mit hoher Flächenleistung zu verarbeiten. In Anlehnung an die Qualitätsstufen für Verspachtelung von Gips- und Gipsfaserplatten (→ IGG-Merkblatt 2 und 2.1) sind glatte und hochwertige Oberflächen realisierbar. Sie sind zudem gut zu filzen und leicht schleifbar.

Aber Oberflächen, die mit Dispersionsspachteln hergestellt wurden, sind nicht immer mit allen im Maler- und Lackiererhandwerk üblichen dekorativen Oberflächentechniken zu überarbeiten.

Gibt es bei üblichen Beschichtungen keine Probleme, birgt das Tapezieren dieser Flächen mit diffusionsbremsenden oder diffusionsdichten Wandbelägen gewisse Risiken, die zu beachten sind. Dies kann z. B.  bei der Verklebung von Metall- und Vinyltapeten zutreffen. Durch ihre diffusionsbremsenden/-dichten Eigenschaften kann das Trocknen des im Kleber vorhandenen Wassers nicht raumseitig erfolgen. Das im Kleber vorhandene Wasser muss also vom Untergrund aufgenommen werden. Geschieht dies nicht, sind die Spachtelmassen einem langen Nassstand durch den Kleber ausgesetzt. Bei leicht quellbaren Dispersionsspachteln kann dies unter den Wandbelägen zur Erweichung, zu Anquellerscheinungen oder zu Blasenbildungen führen.

Zu diesem Themenbereich wurde gemeinsam mit den Fachkreisen der Spachtelmassen- und Wandbelagshersteller die BFS-Information 23-02 „Hinweise zur Verklebung von diffusionsbremsenden bis diffusionsdichten Wandbekleidungen auf Dispersionsspachtelmassen“ erarbeitet. Diese soll die Anmerkung im BFS-Merkblatt Nr. 16: Technische Richtlinien für Tapezier- und Spannarbeiten, innen - Stand November 2013 - in der Dispersionsspachtel allgemein nur als bedingt geeigneter Untergrund für Tapezierarbeiten ausgewiesen wird, erläutern und präzisieren.

Die für Planer und Handwerker wesentliche Vereinbarung der BFS-Info ist, dass Hersteller von entsprechenden Wandbelägen zukünftig sd-Werte in Ihren Technischen Informationen angeben und Spachtelmassenhersteller die Eignung für diffusionsbremsende bis diffusionsdichte Wandbeläge ausweisen sollen.

Die BFS-Info 23-02 steht kostenlos im Maler- und Lackierershop und auf farbe-bfs.de zum Download zur Verfügung und wird auch in der BFS-Merkblatt-App (später in der Maler-App) eingestellt sein.


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