Malerhandwerk 2040: Digital erfasste Häuser aus der Fabrik

 

„Die Zukunft des Hausbaus müssen wir durch die Big-Data-Brille sehen: Jedes Haus ist digital erfasst. Planungsunterlagen, Kunden-Apps und Sensoren fließen in zentralen Datenbanken zusammen. Hausbesitzer, Architekten, Behörden und Handwerker können jederzeit auf diese Daten zurückgreifen und alle handwerklichen Änderungen, Renovierungen oder Anbauten nachvollziehen“, erklärt Mathias Bucksteeg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Farbe.

Diese These wurde intensiv von den Teilnehmern des Delphis diskutiert. 54 Prozent der Befragten gaben an, dass diese Zukunftsvision gut möglich sei, 21 Prozent waren sogar überzeugt, dass es ganz sicher so kommt. 22 Prozent halten sie eher für unwahrscheinlich. Die überwiegende Mehrheit ist also davon überzeugt, dass Big Data noch stärker Einzug in den Hausbau hält.

„Wenn man sich die erfassten Antworten zu dieser These genauer anschaut, begründen die Befragten ihre Antworten sehr gut. Diejenigen, die davon ausgehen, dass es so kommt, erklären, dass alles ohnehin irgendwann digital wird. Die technische Innovation macht es möglich und Datenbanken arbeiten jetzt schon überall. Der Blick nach vorne ist also nicht so schwer“, erläutert Bucksteeg die Antworten. Maler und Lackierer würden sich in Zukunft das Aufmaß wohl sparen können, denn die Daten sind in der Datenbank abrufbar und der Materialverbrauch schnell kalkulierbar. Skeptiker dieser These begründen hingegen ihre Einwände mit dem Datenschutz, der Trägheit der Behörden und den harten Eingriff in die Privatsphäre: „Sie erklären, dass Deutschland jetzt schon Lichtjahre in der Digitalisierung hinterherhinkt und deswegen das Szenario des volldigitalisierten Hauses erst viel später möglich sei. Das Spannende dabei: Durch die lebendige Debatte, die schon in der Befragung zu spüren war, hat die Dialogkonferenz und die Bildung der Szenarien stark profitiert“, so der Hauptgeschäftsführer weiter.

Ein weiteres spannendes Zukunftsthema ist auch der Hausbau: Auf die These, ob im Jahr 2040 Neubauten nur noch in Fabriken vorproduziert und im Anschluss auf der Baustelle montiert werden, erklärten 71 Prozent, dass dies gut möglich sei. 18 Prozent halten sie für unwahrscheinlich. Die Befragten erklären ihre Stimmabgabe darin, dass bereits heute schon etwa Holzhochhäuser in diesem Verfahren gebaut würden, der Marktanteil für Fertighäuser auch schon beträchtlich sei und auch die Vorproduktion einen immer breiteren Raum einnehme: „Maler und Lackierer müssen diese Kennzahlen im Auge behalten, um handlungsfähig zu sein. Die Zukunft der technischen Innovation ist sehr dynamisch“, erklärt Präsident Guido Müller.

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